Fairtrade

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Fair zu den Menschen - vorausschauend zur Natur

Wichtige Impulse für unsere kommunalpolitische Arbeit gaben uns Dorothee Blank vom Landesverband Bioland und Manuel Ütz, der Organisator des Esslinger Klimafests in ihren Referaten zum Nachhaltigkeits-Konzept. Produktionsprozesse werden dann nachhaltig, wenn weder die Natur noch an der Wertschöpfung beteiligte Menschen ausgebeutet werden. Die Vertreter des Konzepts wenden sich also nicht nur gegen Umweltzerstörung, sondern auch gegen nicht existenzsichernde Löhne oder gefährliche Produktionsbedingungen v.a. in den sogenannten Entwicklungsländern. Die erschütternden Bilder von brennenden oder eingestürzten Textilfabriken sind also auch eine Facette mangelnder Nachhaltigkeit.
Als Konsument kann man Nachhaltigkeit fördern, indem man regionale und saisonale Produkte beim Einkauf bevorzugt und dort, wo das nicht möglich ist, auf verlässliche Prüfsiegel wie das EU-Bio-Siegel, die Siegel der ökologischen Anbauverbände (Bioland, Demeter) und das Fairtrade-Siegel achtet.
Auf kommunaler Ebene wollen wir die Sensibilisierung für dieses wichtige Thema dadurch vorantreiben, dass wir weiter auf eine Umstellung der Beschaffung der Stadtverwaltung auf nachhaltige Produkte dringen und bei Stadtfesten zu einer „Quote“ für Stände mit möglichst regionalen Bioprodukten kommen.

Plochingen auf dem Weg zur Fairtrade-Stadt

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Die OGL unterstützt den Vorschlag, Plochingen zur Fairtrade-Stadt zu machen. Das heißt, dass in Plochingen vermehrt Produkte angeboten und gekauft werden, die fair gehandelt worden sind. Vor allem die Produzenten in Afrika, Asien und Latainamerika erhalten dabei faire Preise, die helfen, den Lebensunterhalt zu sichern und die Armut zu reduzieren. Ein Zertifikat für diesen Standard ist das von 'Fairtrade'. Bisher vor allem bekannt aus Dritte-Welt-Läden oder dem Verkauf in kirchlichen Gruppen, jetzt ist es vereinzelt auch in Supermärkten zu finden.

 

Auf dem Weg zur Fairtrade-Stadt geht es darum, die Probleme des billigen Konsums für die Herkunftsländer bekannt zu machen und Zeichen zu setzen. Dazu gehört, dass Fairtrade-Produkte auch von öffentlichen Einrichtungen gekauft und verbraucht werden.

 

Die OGL hatte darüber hinaus den Haushaltsantrag gestellt, für die Beschaffung von Gütern und Dienstleistungen generell eigene soziale und ökologische Standards zu entwickeln und diese jeweils bei Vergaben anzuwenden. Dies beschränkt sich nicht auf die von Fairtrade angebotenen Produkte, sondern gilt für alle Einkäufe wie z.B. Arbeitskleidung oder Reinigungsmittel und kann z.B. auch regionale Anbieter stärker berücksichtigen.

 

Die Rechtslage dazu ist nicht einfach. Die Verwaltung hat deshalb zunächst eine Schulung der Beteiligten empfohlen. Wir sehen diese Maßnahmen als erste Schritte, die Möglichkeiten einer Kommune für eine gerechtere Welt zu nutzen. Wir freuen uns, dass diese von allen Fraktionen mitgetragen werden.

 

Stefan Kirchner 07/2014