Bittere Entscheidung – und jetzt?

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Die Gemeinderatsentscheidung, das Stadtbad abzureißen, ist gefallen. Bis zuletzt haben wir versucht, eine Perspektive für den Erhalt aufzuzeigen. Letztlich entschieden wir uns aber, unseren Antrag zurückzuziehen, zunächst nur die Asbestsanierung durchzuführen. Zu groß erschienen auch uns die Risiken weiterer unerwarteter Kostensteigerungen z.B. dadurch, dass das Schwimmbad inzwischen seit mehreren Monaten nicht mehr betriebsbereit ist.

Gleichzeitig steht die Stadt durch den von uns begrüßten Ausbau der Kinderbetreuung vor großen finanziellen Herausforderungen, wodurch der haushälterische Spielraum immer enger wird.

Vor die Wahl gestellt, werden wir zukünftig – hoffentlich gemeinsam mit den anderen Fraktionen, die sich prinzipiell für den Bau eines Sportbads im Zusammenhang mit der Neugestaltung des Schulzentrums am Burgplatz ausgesprochen haben – die Priorität beim Ansparen von Mitteln für eine kombinierte Turnhallen/Schwimmhallen-Lösung setzen.

Schwimmen ist potenziell lebensrettend, die billigste und umfassendste Form der Gesundheits- und Fitnessförderung – und steht zudem auf dem Pflichtlehrplan aller Anrainerschulen des Burgplatzes!

Hallenbad bei der aktuellen Finanzlage keine Chance

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Leider konnten wir als OGL-Fraktion nun auch nicht mehr gegen den Vorschlag der Verwaltung stimmen, das Hallenbad dauerhaft zu schließen, obwohl wir uns wegen der Notwendigkeit mehrfach für den Erhalt ausgesprochen hatten und noch im November einen Antrag für eine Wiederinbetriebnahme gestellt haben. Wir haben bisher die Betriebskosten immer mitgetragen, zumal man davon noch die Kosten für Schülerbeförderung und eine bessere BHKW-Nutzung abziehen muss. Bei allen weiteren Sanierungen wären jedoch je nach Variante zusätzlich Kosten entstanden, die wir bei der prognostizierten Haushaltslage und den gesamten Aufgaben der Stadt nicht verantworten konnten. Hinzu kamen Überlegungen zum weiteren Bedarf an Sporthallen, die an den bisherigen Standorten kaum realisiert werden können.

Antrag auf Interimsbetrieb
Wegen dieser Überlegungen, und vor dem Hintergrund, dass man die teure Asbestsanierung so oder so machen muss, (d.h. mit Nutzung des Hallenbads oder später beim Abriss) hatten wir beantragt, das Hallenbad vorübergehend - bis zu einem späteren Neubau einer Sportstätte – wieder in Betrieb zu nehmen. Dafür wären aus unserer Sicht nur kleinere weitere Sanierungsarbeiten notwendig gewesen.
Durch die von der Verwaltung vorgelegten Zahlen und Sachstände haben wir jedoch erkennen müssen, dass das finanziell nicht machbar ist. Z.B. müsste das Dach wieder vollständig hergestellt und die Nebenräume zumindest in einen brauchbaren Zustand versetzt werden. Und zu allem Übel sind die Kosten für eine Wieder-Inbetriebnahme nach dann 2 Jahren Stillstand unkalkulierbar, wobei wir noch gar nicht über einen Zeitpunkt gesprochen haben.
Deshalb haben wir den Antrag wieder zurückgezogen. Weitere Sanierungsvarianten, z.B. entsprechend der Stufe 1 des Sanierungsgutachtens, hätten höhere Kosten bedeutet und den Standort des Hallenbads langfristig festgeschrieben.

Wir verstehen die Enttäuschung der betroffenen Bürgerinnen und Bürger. Im Nachhinein hätte man vieles anders, manches besser machen können. Ob das zu einem anderen Ergebnis geführt hätte sei dahingestellt, aber mindestens hätten wir die Beteiligten mitgenommen und an der einen oder anderen Stelle überzeugt.

Jetzt gilt es in die Zukunft zu blicken
Wir haben hohen Respekt vor den Leuten, die unter den schwierigen Bedingungen versuchen, den Trainingsbetrieb aufrecht zu erhalten und wir hoffen, dass es der Verwaltung gelingt, in den Nachbar-Kommunen bessere Trainings-Bedingungen zu erreichen.

Wir werden als OGL-Fraktion darauf hinarbeiten, dass bei den neuen Finanzbeziehungen, Fördermöglichkeiten aber auch bei dauerhafter Konjunktur mit einer neuen Sporthalle tatsächlich auch eine Schwimmhalle entsteht und die beiden betroffenen Vereine dann in die Planung mit einbezogen werden.

Wir sind nach wir vor der Meinung, dass wir ein Hallenbad brauchen, ein Angebot an Menschen in den Vereinen und die Einwohnerschaft der Stadt.